Prof. Dr. M. Bülent Tıraş, bekannt für seine Pionierarbeit in der Türkei im Bereich der IVF-Behandlungen, Reproduktionsmedizin und Gynäkologie, schloss 1984 sein Medizinstudium an der Medizinischen Fakultät der Universität Ankara ab. Nach seinem Pflichtdienst absolvierte er seine Facharztausbildung in Gynäkologie und Geburtshilfe an der Universität Ege.
Zwischen 1989 und 1990 erhielt er eine umfassende Ausbildung in IVF, endoskopischer Chirurgie, Unfruchtbarkeit und Mikrochirurgie am University of London, Royal Postgraduate Medical School, Hammersmith Hospital. 1995 erlernte er IVF- und Mikroinjektionstechniken am Assaf Harofeh Medical Center in Israel. Im Jahr 2000 absolvierte er an der The Johns Hopkins University Medical School in den USA eine Weiterbildung in „Reproduktiver Endokrinologie und IVF“ und nahm im selben Jahr in Chattanooga (USA) an einem Programm für fortgeschrittene endoskopische Chirurgie teil.
Seine akademische Laufbahn begann er 1994 als Assistenzprofessor an der Medizinischen Fakultät der Universität Gazi, Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, wurde 1997 außerordentlicher Professor und 2003 ordentlicher Professor. Derzeit leitet er die IVF-Abteilung am Acıbadem Maslak Krankenhaus und setzt dort die modernsten Behandlungsmethoden ein.
Funktionen und Beiträge in der Reproduktionsmedizin
Im Laufe seiner Karriere hatte Prof. Dr. Tıraş aktive Rollen in zahlreichen Fachgesellschaften und Institutionen:
• Türkische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe – 2. Vizepräsident
• Gesellschaft für Kontrazeption und Reproduktive Gesundheit – Vizepräsident
• Plattform der Fachgesellschaften – Sprecher
An der Universität Gazi war er zudem in der Verwaltung tätig, unter anderem als Praktikumskoordinator, Mitglied des Fakultätsrats und stellvertretender Direktor des Zentrums für Familienplanung, Unfruchtbarkeit und Reproduktive Gesundheit. Außerhalb der Universität war er Mitglied wissenschaftlicher Kommissionen im Generaldirektorat für Arzneimittel und Pharmazie sowie im Generaldirektorat für Mutter- und Kindergesundheit und Familienplanung des türkischen Gesundheitsministeriums.
Überblick über die IVF-Behandlung
Die Chance, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, ist heute im Vergleich zur Vergangenheit geringer – bedingt durch Lebensstil, Ernährungsgewohnheiten, Umweltfaktoren, genetische Störungen und zunehmende Erkrankungen. Bei Frauen zählen fortgeschrittenes Alter, verschlossene Eileiter, Eisprungstörungen, angeborene oder erworbene Probleme der Fortpflanzungsorgane und hormonelle Ungleichgewichte zu den häufigsten Ursachen. Bei Männern sind eine geringe Spermienzahl und -qualität, genetische Probleme und Anomalien der Fortpflanzungsorgane Hauptursachen.
In solchen Fällen kommen Behandlungen wie medikamentöse Therapie, Insemination, hormonelle Unterstützung und IVF – assistierte Reproduktionstechnologien – zum Einsatz. Die IVF wird seit über 40 Jahren angewendet und gehört weltweit zu den erfolgreichsten Methoden.
Dabei werden der Frau entnommene Eizellen im Labor mit den Spermien des Mannes befruchtet, gesunde Embryonen ausgewählt und in die Gebärmutter übertragen. Nach etwa 12 Tagen wird ein Schwangerschaftstest durchgeführt. Dank moderner Labortechniken ist eine Schwangerschaft sogar bei Paaren mit sehr wenigen Eizellen oder Spermien möglich.
PRP-Methode in der IVF-Behandlung
PRP (Platelet Rich Plasma – Thrombozytenreiches Plasma) ist eine innovative Methode, die in den letzten Jahren zunehmend eingesetzt wird, um die Erfolgsrate von IVF-Behandlungen zu steigern. Dabei wird aus dem eigenen Blut der Patientin thrombozytenreiches Plasma gewonnen und in die Gebärmutter oder die Eierstöcke injiziert, um die Geweberegeneration zu fördern und Zellen zu aktivieren.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass PRP zur Verdickung der Gebärmutterschleimhaut beitragen und die Eizellqualität verbessern kann. Besonders bei Patientinnen mit geringen Schwangerschaftschancen oder unzureichender Endometriumdicke wurden positive Ergebnisse erzielt.
Ziel und Wirkungsweise von PRP
Damit die Gebärmutter einen Embryo aufnehmen kann, muss die Schleimhaut eine bestimmte Reife erreichen. Operationen, Ausschabungen, Infektionen oder angeborene Probleme können dieses Gewebe schädigen. PRP, reich an Wachstumsfaktoren, regt die Regeneration an.
Bei Frauen mit geringer Eierstockreserve kann PRP Stammzellen stimulieren und so die Bildung neuer, qualitativ hochwertigerer Eizellen fördern. Dies kann selbst bei Patientinnen mit vorherigen erfolglosen IVF-Versuchen die Erfolgsquote erhöhen.
Wer ist für PRP geeignet?
• Frauen mit mehreren erfolglosen IVF-Versuchen
• Patientinnen mit unzureichender Endometriumdicke
• Frauen mit geringer Eierstockreserve oder kurz vor der Menopause
• Patientinnen, die ihre Eizellqualität verbessern möchten
Vor der Anwendung erfolgen eine Ultraschalluntersuchung und Hormonanalysen. Auf dieser Grundlage wird ein individueller Behandlungsplan erstellt.
Erfolgsquote und Wirkungsdauer von PRP
Da PRP noch eine relativ neue Methode ist, liegen nur begrenzte Langzeitergebnisse vor. Klinische Studien zeigen jedoch, dass bei geeigneten Patientinnen Erfolgsquoten von bis zu 60 % möglich sind. Die Wirkung hält in der Regel 3–4 Monate an und kann bei Bedarf wiederholt werden.
Die IVF-Behandlung entwickelt sich stetig weiter und bietet dank neuer Methoden immer höhere Erfolgschancen. Innovative Verfahren wie PRP steigern besonders in schwierigen Fällen die Schwangerschaftsraten. Durch die Erfahrung und modernen Therapieansätze von Prof. Dr. M. Bülent Tıraş eröffnen sich für viele Paare neue Chancen, ihren Kinderwunsch zu erfüllen.
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